Zwetschgenknödel
Der Mann mag sie gar nicht.
Der Sohn hat halt Hunger.
Die große Tochter würde sie gerne essen.
Das Berliner-Kind freut sich darüber sehr.
Und ich liebe sie!
Zwetschgenknödel ...
Außen herzhaft kartoffelig, innen süß und heiß, dazu die cremige Butter und duftender Zimt!
Ich hab mal 8 Knödel auf einmal gegessen, weil die große Tochter - damals noch ganz klein - nur 2 davon packte und ich es nicht übers Herz brachte, die restlichen liegen zu lassen.
Womit wir auch schon bei der Begründung für die Zuordnung "Familienrezept" sind.
Zwetschgenknödel gibt es schon solange ich denken kann, kein neumodischer Firlefanz, kein abgehobener Tüttelkram - einfach nur ein leckeres, schnelles Mittagessen zur Spätsommerzeit!
Die Knödel haben in meiner Familie ihren festen Platz.
Genauso wie Grüne Soße an Ostern, Zwiebelkuchen im Herbst, Fleischfondue an Weihnachten und Käsefondue im Winter, gibt es mindestens 1 mal im Spätsommer Zwetschgenknödel.
Nun ergibt sich aber der Sachverhalt, dass die große Tochter schon lange dem heimischen Herd entwachsen ist, das Berliner-Kind nun mal in Berlin weilt und der verbliebene Rest lieber Rumpsteaks isst und ich definitiv nicht nochmal 8 Knödel essen mag - das bekam mir gar nicht!
Somit war die Frage "Was koche ich morgen ?" schon beantwortet, bevor ich sie auch nur zu Ende gedacht hatte, als das Berliner-Kind einen 5-tägigen Heimaturlaub ankündigte.
Jetzt oder nie:
Das Rezept gibt es jetzt ganz stilecht - mit "Pfanni Fertigkloßteig halb und halb" zum Anrühren!
Nein, das soll keine Werbung sein, aber so war das nun mal in den letzten 40 Jahren. Zwetschgenknödel gab es bei meiner Mama immer aus dieser besagten Packung und sie haben uns geschmeckt - also denen, die sie mochten!
Warum sollte ich das ändern? Du kannst natürlich auch einen fertig gemischten Kloßteig nehmen oder den Kartoffelteig gar ganz selbst machen. Ich nehm den aus der Packung - aus Prinzip!
1 Packung Pfanni halb und halb / 12 Knödel
1 Ei
10-12 Zwetschgen
10-12 Würfelzucker
etwa 100 g Butter
Zucker und Zimt
Salz
Den Kloßteig nach Packungsanweisung zubereiten, dabei aber im Messbecher erst das Ei aufschlagen und dann vorsichtig die Wassermenge bis zur benötigten Menge auffüllen.
Knödelmischung in das Wasser rühren und gut mischen.
Die Zwetschgen waschen und soweit halbieren, dass der Kern ausgelöst werden kann, die Zwetschge aber noch zusammen hängt.
In jede Frucht einen Würfelzucker stecken.
Wir hatten nur Glückszuckerwürfel - nett, aber nicht zwingend erforderlich! Aber wir waren beim Essen sehr glücklich - ja, der Mann halt nicht ....
Um jede Zwetschge eine handvoll Kloßteig formen.
Im Salzwasser kurz aufkochen, dann Temperatur verringern und nur noch sieden lassen, etwa 15 Minuten.
Die Knödel steigen recht schnell auf, was ja normalerweise bedeutet, dass sie fertig sind.
Stimmt hier aber nicht ganz, durch die Zwetschge. Du musst wirklich etwa 15 Minuten warten, sonst ist der Würfelzucker innen nicht geschmolzen.
Butter schmelzen lassen, Zucker mit Zimt - etwa im Verhältnis 1:10 - vermischen.
Knödel auf den Teller legen, mittig durchschneiden, mit flüssiger Butter begießen und mit der Zucker-Zimt-Mischung bestreuen.
Himmlisch!!!
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