Petzekuchen
Manchmal wird man ja so ein bisschen nostalgisch!
So auch kürzlich...
Wir hatten es von "früher" und der Mann kam irgendwie auf das Thema Kuchen zu sprechen.
Ich weiß grad gar nicht mehr, wie der Themenbogen sich da spannte.
Entweder ging es mal wieder um das stets presente "hessische-Bäcker-backen-das-bessere-Brot-Thema", oder wir hatten es vom hessischen Dialekt, bei dem es so nette Ausdrücke gibt wie "Butzlabbe, Bambelschnuud und Dippegugger.
Jedenfalls kamen wir alsbald auf den Begriff "Petzekuchen" und der Mann verriet, dass seine Oma den allerbesten Lieblingskuchen der Welt backen konnte - eben den Petzekuchen.
Der sagte mir so jetzt erst mal nichts, doch nach einem kurzen Interview war klar, es konnte sich hier nur um den mir bekannten Butterkuchen handeln, bei dem man mit den Fingern Mulden in den Hefeteig "petzt", die dann mit Butter gefüllt werden.
Ich war eh gerade in Backlaune und so versuchte ich, den Mann zu erfreuen:
1 Blech Petzekuchen
Zuerst den Hefeteig ansetzen.
Dafür den Backofen schon mal auf der kleinsten Stufe anheizen, da kommt dann der Teig zum Gehen hinein.
Alle Zutaten Zimmertemperatur nehmen lassen.
500 g Mehl (Typ 550)
30 g frische Hefe
etwa 250 ml Milch
80 g Butter
80 g Zucker
1 Ei
1 gestrichener TL Salz
Alles abwiegen und zurecht stellen, den Ofen kannst du jetzt wieder ausmachen.
Das Mehl in eine große Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde drücken.
Die Hefe hinein bröckeln, von dem Zucker 1 TL darüber streuen.
Die Milch in einem Topf lauwarm werden lassen, nicht zu heiß, sonst stirbt die Hefe direkt ab.
Etwa 3 EL von der warmen Milch über die Hefe geben und vorsichtig verrühren, mit etwas Mehl bestäuben. Das ist der Vorteig.
Die Schüssel mit einem Küchenhandtuch abdecken und in den Ofen stellen, der sollte angenehm warm, aber nicht heiß sein.
Die Butter in der warmen Milch zerlaufen lassen.
Etwa 15 min. warten, dann den Teig wieder heraus holen.
Der Vorteig hat sich jetzt schon deutlich vergrößert.
Zucker, Salz und das Ei zu dem Teig geben und mit den Knethaken alles gut vermischen, dabei die Milch-Butter-Mischung einlaufen lassen.
Alles wirklich gut durchkneten, bis der Teig sich langsam von dem Schüsselrand löst und nicht mehr so klebt.
Das kann eine ganze Weile dauern.
Dann den Hefeteig rundherum noch etwas bemehlen und wieder abgedeckt in den noch warmen Ofen stellen.
Da bleibt er dann 1 Stunde.
Bis hierhin geht Hefekuchen eigentlich immer gleich.
Je nachdem, kannst du jetzt die verschiedenen Beläge vorbereiten.
Für den Petzekuchen brauchen wir nur
1 Ei
etwas Milch
etwa 200 g Butter für die gepetzten Löcher
Nach einer Stunde den Hefeteig aus dem Ofen holen, der muss sich jetzt mindestens verdoppelt haben, wenn nicht sogar verdreifacht!
Mit einem Teigschaber rundherum vom Rand lösen - der Teig fällt jetzt wieder zusammen, ist nicht schlimm - und auf ein bemehltes Brett kippen.
Noch 3 - 4 mal zusammenkneten und dabei mehrmals falten.
Dann ausrollen und in eine vorbereitete Form legen.
Ich habe hier eine kleine Backform gewählt, weil ich mehrere verschiedene Kuchen backen wollte. Also nicht wundern, das Rezept ist aber für 1 normales Ofenblech gerechnet.
Den ausgerollten Teig jetzt abgedeckt nochmal 1/2 Stunde einfach stehen lassen.
Dann das Ei mit der Milch verquirlen und mit einem Backpinsel vorsichtig auf den Teig streichen.
Jetzt mit Daumen und Zeigefinger die Mulden hineinpetzen.
In jede Mulde ein großzügiges Stück Butter setzen.
Nein, es ist kein Diätkuchen.
Jetzt nochmal 15 min. stehen lassen und dann bei 190° C Umluft etwa 12 - 15 min. backen.
Am besten noch lauwarm und ohne schlechtes Gewissen genießen!!!
Gibt's ja nicht jeden Tag ...
Ob er so geschmeckt hat wie früher ..., bei der Oma?
Bestimmt nicht, aber so genau wusste das der Mann auch nicht mehr.
Hauptsache er schmeckt hier und jetzt!
Dem Mann hat er geschmeckt.
AntwortenLöschenAuch wenn der Kommentar spät kommt, vielleicht magst du ihn ja nochmal backen... Auf jedes gepetzte Teigstück kommt ein Schnipp Butter und darüber ein Kleks Schmand, der vorher mit Zimt und Zucker verrührt wird. Dann backen und genießen. So hat ihn meine hessische Oma immer gemacht :-)
AntwortenLöschenOh, danke für den Tipp! Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren - klingt sehr lecker. Danke und liebe Grüße, Andrea
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