Zwiebelkuchen


Der Mann beschwert sich, warum denn das Zwiebelkuchen-Rezept nicht online ist.
Die Tochter wartet schon eine Weile auf Schweinelendchen mit Champignon-Rahmsauce.
Das Berliner-Kind erinnert, ich hätte doch zugesagt, das Gulasch-Rezept mal zu posten. 

Mensch, Leute ... ich hab doch auch noch anderes zu tun!

Kochen zum Beispiel!
Der Sohn hat sich nämlich auch beschwert.
Den letzten Zwiebelkuchen hatte ich mit Hefeteig gemacht.
Der Sohn mag ihn aber lieber mit einem Quiche-Teig!

Da viel die Entscheidung heute leicht.
Ich backe Zwiebelkuchen auf Quiche-Teig und stell ihn dann gleich online.
Zwei Beschwerden weniger ...

Und welchen Zwiebelkuchen du lieber magst, die Entscheidung musst du selbst treffen.
Ich schreib jetzt mal beide Varianten auf.

Zuerst den Hefeteig, für ein Blech:

500 g Mehl (Typ 550)
1/2 Würfel frische Hefe
250 ml lauwarme Milch
1/2 TL Zucker
60 g Butter
1 TL Salz

Und dann alles wie immer.
Den Backofen ganz leicht anwärmen.
Das Mehl in eine große Schüssel sieben.
In die Mitte eine Mulde drücken.
Die Hefe hineinbröseln.
Den Zucker über die Hefe streuen.
Die Milch lauwarm - nicht zu heiß - erwärmen.
Etwas davon über die Hefe geben und mit einer Gabel leicht verrühren.
Dann hast du den Vorteig.


Der kommt jetzt 15 min. abgedeckt in den Ofen zum Gehen, Ofen vorher ausschalten.


Die Butter mit dem Salz zur warmen Milch geben und schmelzen lassen. 
Zum Teig geben, dabei mit den Knethaken des Rührgerätes solange rühren, bis sich der Teig von der Schüssel löst.
Leicht bemehlen, abdecken, in den Ofen stellen.


Nach 1,5 Stunden sieht der Teig dann so aus:


Nochmals mit den Händen kräftig durchkneten und ausrollen.


Das war der Hefeteig.

Hier kommt jetzt der Quiche-Teig, für eine runde Tarte Form:

300 g Mehl (Typ 405)
150 g eiskalte Butter
1 TL Salz
4 EL kaltes Wasser

Das Mehl auf ein Brett sieben.
Mit dem Salz vermischen.
Die kalte Butter in kleine Stücke schneiden.


Mit einem großen Messer alles miteinander verhacken.
Das kalte Wasser darüber verteilen und mit den Händen schnell verkneten.


Der Teig ist noch leicht bröselig, das passt schon.
In Klarsichtfolie packen und 1 Stunde in den Kühlschrank legen.

Danach herausholen, einen kleinen Moment warten und dann auf Backpapier ausrollen.
Etwas größer als die Form.
Form mit der Öffnung nach unten darauf legen, Überstehendes abschneiden.


Den Teig mit der Folie und der Form umdrehen, Folie abziehen.


Mit dem abgeschnittenen Restteig einen schönen Rand bis oben formen.


Das war der Quiche-Teig.

Da die Zwiebelkuchen Füllung doch recht flüssig ist, den Quiche-Teig besser vorbacken.
Das macht man normalerweise, indem man Backpapier darauf legt und getrocknete Hülsenfrüchte, z.B. Erbsen darauf schüttet. Dann 10 min. bei 180°C Umluft im Ofen backen.
Das nennt sich 'blindbacken'.

Ich hab festgestellt, dass das auch geht, ohne den Teig zu beschweren.
Mit der Gabel ein paarmal einstechen und so in den Ofen schieben.


Die Füllung:

1 EL Olivenöl
gut 1 kg Zwiebeln für das Blech, 850 g für die Tarte Form
150 g Speckwürfel für das Blech, 125 g für die Tarte Form
Salz, Pfeffer, Muskat, gemahlener Kümmel

250 g Sauerrahm für das Blech, aber nur 200 g für die Tarte Form.
3 Eier (bei beiden)
Salz, Pfeffer, Muskat

Den Speck in einer großen Pfanne mit dem Öl knusprig braten.
Die in Ringe gehobelten Zwiebel dazu geben und auf mittlerer Hitze leicht andünsten.


Sie müssen keine Farbe bekommen, sollen aber schön weich sein.


Dabei tritt sehr viel Flüssigkeit aus, die muss wieder weg.
Also Zwiebel beiseite schieben und solange köcheln lassen, bis fast alles verdampft ist.


Jetzt schon mal kräftig würzen und dann etwas abkühlen lassen.
Sonst stockt die Eiermasse direkt schon in der Pfanne.

Die Eier mit dem Sauerrahm gut verquirlen und kräftig würzen. 
Lieber etwas zu viel, als zu wenig salzen - abschmecken.
Dann mit den abgekühlten Zwiebeln mischen.


Auf dem Teig gleichmäßig verteilen.

Auf dem Hefeteig ...


Auf dem Quiche-Teig ...


Bei 180°C Umluft auf der mittleren Schiene backen.
Beide brauchen etwa 40 min.
Wenn dir die Farbe gefällt, rausholen.

Hefeteig!


Quiche-Teig!


So ...


... oder so!


So, du musst dich jetzt entscheiden.
Wer soll dein Herzblatt sein?

Der große Dicke mit Ecken und Kanten, der eher rustikal und handfest daher kommt, aber auch seine weiche Seite hat?

Oder soll es die filigrane Dünne sein, mit dem knusprigen Etwas, die durch ihre gleichmäßigen Rundungen besticht?

Die Entscheidung ist nicht leicht ...

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