Poulet basquaise
Also "baskisches Huhn"!
Der Mann sagte: "Morgen gehen wir auf den Markt!"
Ah - OK - warum? (Das mach ich sonst doch immer alleine ...)
"Ich mach uns 'baskisches Huhn'! Im Dutch Oven!"
Ui! Weil ...?
"...wir das in Frankreich früher oft gegessen haben und ich da jetzt Lust drauf hab'!
Gut - das war eine Ansage - so soll es sein!
Ich war jetzt noch nicht so oft in Frankreich und 'Poulet basquaise' hab' ich auch noch nie gegessen und der Mann war bei der letzten Verkostung noch ein paar Köpfe kleiner und somit das Kochgedächtnis etwas lückenhaft.
Aber es gibt ja zum Glück dieses internationale WWW und der ambitionierte Mann hat auch schon ein Rezept entdeckt, das mit seinen nostalgischen Kindheitserinnerungen die größte gemeinsame Schnittmenge innehat.
Ich mag mich nicht mit fremden Federn schmücken, darum hier der Hinweis, das Rezept ist von Aurélie Bastian aus dem Blog 'franzoesischkochen.de' aus dem Jahr 2010.
Wir sind dann freudig auf den Wochenmarkt - das Rezept im Kopf - haben uns dort zu allererst mit Fischbrötchen und gekühltem Weißwein gestärkt.
Hiernach den Bäckerwagen angesteuert, zwecks Erwerb eines Dinkelbaguettes als Beilage,
wobei zuerst die Bäckereifachverkäuferin aus dem Plausch mit der griechischen Feinkosthändlerin und deren Krankengeschichte losgelöst werden wollte.
Der Hähnchenstand mit den glücklichen, freilaufenden Hühnern befindet sich wie jede Woche in Sichtweite, 4 von den 7 noch vorhandenen prallen Schenkeln wanderten in unseren Einkaufskorb, woraufhin der uns den Vortritt gewährende Verkäufer des benachbarten Wildfleisch-Marktstandes erwähnte, dass er jetzt leider wohl erst nächste Woche in den Genuss selbiger käme! Sorry!
Ohne gesteigerte Erwartungen steuerten wir den nebenstehenden Gewürzstand an; Ich ließ meine Blicke vage über die breit gefächerte Auslage schweifen und unterstellte dem beflissenen Verkäufer: "Piment d'Espelette" ist wohl eher nicht vorhanden, n'est-ce pas?
Blitzartig griff dieser blind hinter sich und zauberte ersehntes Gewürzglas aus der Auslage: "2-3 Gläser hab' ich für spezielle Nachfragen immer vorrätig"!
Ehrfurchtsvoll zahlte ich gewünschte 2-stellige Summe ohne zu zucken, inklusive Trinkgeld...!
Der Gemüsehändler bereicherte uns dann noch unkompliziert mit den dazugehörigen veganen Zutaten, zuhause angekommen stellte ich fest: "Schatz - da steht doch was von 'Jambon de Bayonne' "!
Den gibt es hier nun wirklich nicht - Ersatzvorschlag war Serrano-Schinken...
Den gibt's bei REWE ...
Der Mann eilte, wurde fündig und erhaschte auch noch dazu benötigten, fast ebenfalls vergessenen Weißwein.
Hauptsache, wir haben das Rezept im Kopf ...
Hier jetzt mal das Rezept (wie immer doch etwas abgewandelt):
3-4 Personen
4 Hähnchenschenkel
300 g Jambon de Bayonne /ersatzweise Serrano-Schinken am Stück
1 Fleischtomate / etwa 350g
1 Dose gestückelte Tomaten (400ml)
3 rote Paprika
3 mittlere Zwiebeln
3 Knobizehen
300 ml trockenen Weißwein
1,5 TL Piment d'Espelette
etwas Rapsöl
Petersilie
Salz, Pfeffer, Zucker
Der Mann kochte wie gesagt im Dutch Oven - geht aber natürlich auch auf dem Herd:
Rapsöl erwärmen und Hähnchenschenkel darin rundherum kräftig anbraten.
Heraus nehmen und warm stellen.
Schinken klein würfeln, Zwiebeln ebenso.
Beides in dem vorhandenen Öl anbraten.
Fleischtomate in kochendem Wasser enthäuten, würfeln.
Paprika schälen und würfeln.
Knoblauch hacken.
Tomate, Paprika und Knoblauch mit in den Topf geben, Dosentomaten dazu geben.
Mit Weißwein ablöschen, Piment d'Espelette, Salz, Pfeffer und mit einer Prise Zucker würzen, Petersilie unterrühren.
Abschmecken.
Dann die Hähnchen-Schenkel wieder in den Topf legen und alles etwa 40 min. schmoren lassen.
Super lecker!
Die Hähnchenschenkel waren saftig-zart.
Der Tomaten-Paprika-Sud pikant-scharf.
Was ging, wurde mit dem Baguette aufgesaugt, die übrige Sauce wanderte am nächsten Tag mit Salsiccia in eine leckere Spaghetti-Sauce.
Genial lecker!
Danke dafür!
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