Semmelknödel


Hast du schon mal Semmelknödel selbst gemacht?
Ich kann dich nur warnen, überleg dir das gut.

Jahrzehnte war ich zufrieden mit den Knödeln aus der Tüte. 
Ist ja auch einfach - einweichen, aufkochen, ziehen lassen, auspacken.
Dann kam ich auf die saublöde Idee, die Teile mal selbst zu machen.
Und seitdem hab ich keinen Fertigknödel mehr angefasst...

Die sind aber auch lecker.
Und praktisch auch noch.
Denn für das Knödelbrot schneide ich einfach alles klein, was so übrig bleibt.
Das Brötchen vom Vortag, das Endstück vom Ciabatta, die angetrocknete Laugenbrezel.
Sogar ab und zu ein Stück vom Sauerteigbrot, wenn es keiner mehr mag.
Das wird alles in einer großen Schüssel gesammelt, ab und zu mal durcheinander gewürfelt, damit die Feuchtigkeit gut abzieht und nichts schimmelt. Auf keinen Fall die Schüssel verschließen!
Wenn die Schüssel dann voll ist, gibt's Knödel!



Voll war die Schüssel hier jetzt noch nicht, da musste ich dann mit noch etwas gekauftem Knödelbrot auffüllen, in der Mischung ist das aber OK.

Für 4 große Semmelknödel:

250 g Knödelbrot
250 ml Milch
2 EL Butter
3-4 EL gehackte Zwiebeln
2 EL Petersilie (frische, notfalls aber auch tiefgefroren)
3 Eier
2 EL Mehl
Salz, Pfeffer, Muskat



Das Knödelbrot in eine Schüssel geben, die Milch lauwarm darüber verteilen, nicht umrühren, nur einen Deckel auflegen. 
30 min. ziehen lassen.

Die Butter zerlaufen lassen und die Zwiebel und die gehackte Petersilie darin glasig dünsten.



Nach den 30 min. die Knödelmasse kräftig salzen, Zwiebel-Petersilienmischung, die 3 Eier und das Mehl dazugeben und alles gut vermischen und mit Pfeffer und Muskat würzen.



Das Ganze dann nochmal 10 min. ziehen lassen.



Garmethode 1:

Knödel formen.
Dafür musst du Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen, dann einen kleinen Mini-Probeknödel  formen, ihn in das gesalzene Wasser legen, das dann nur noch sieden darf. Wenn der Knödel hält, ist gut, wenn er zerfällt, muss noch etwas Mehl an die Masse. 

Dann große Knödel formen. Das geht am besten, wenn du zwischendurch die Hände immer mal wieder mit kaltem Wasser anfeuchtest.
In das kochende Wasser legen, einmal aufkochen, runter schalten und nur sieden lassen. Etwa 20 Minuten ziehen lassen.


Dann heraus nehmen, gut abtropfen lassen und - lecker!




Garmethode 2:

Besser gefällt mir aber folgende Methode, weil es bei dieser egal ist, ob der Knödel hält.
Und er saugt sich nicht voll Wasser und ist schön fest und hat den vollen Geschmack.

Du braucht Klarsichtfolie und Alufolie.
Ein Viertel der Masse auf die Klarsichtfolie legen, locker aufrollen und durch drehen der Enden zu einem leicht länglichen Kloß zwirbeln.





Nicht zu fest zusammen drehen, da die Masse sich ja unter Wärme ausdehnt.
Den Knödel dann noch in Alufolie einwickeln, wegen der Hitze.





Ich weiß, Klarsichtfolie und Alufolie ist jetzt ökologisch nicht so der Hit, aber man macht das ja nicht täglich und das Ergebnis ist halt einfach lecker!

Die 4 Rollen in das kochende Wasser legen, Salz kannst du hier weglassen, Hitze reduzieren so dass es nur siedet. Zwischendurch mal versuchen zu drehen, gelingt aber nicht immer. Nach etwa 20 min. sind sie fertig.



Herausnehmen und auspacken, die Alufolie ist jetzt leicht dunkel, macht aber nix, der Knödel ist ja noch in der Folie eingepackt.



Im Ganzen servieren, oder in Scheiben schneiden!





Passt hervorragend zu sämtlichen Schmorgerichten, aber natürlich auch zu Pilzen in Rahmsauce.
Ist wider Erwarten etwas übrig, kann man daraus einen leckeren Brezenknödelsalat machen. (Rezept folgt)
Oder in Scheiben geschnitten in der Pfanne gebacken mit Ei ....

Das Grundrezept kannst du natürlich noch variieren, mit Speck gibt's dann Speckknödel.
Mit Käsewürfeln werden Kaaspressknödel daraus ...

Ich merk schon, ich muss noch viel kochen, photographieren und dokumentieren ...
... und essen! 
Yeaah!







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