Lamm, Rotwein, Trauben - traumhaft


Ich stand auf dem Markt bei meinem Geflügelhändler und staunte nicht schlecht!
Lamm?
"Ja, wir haben auch eine Schafherde ..."
Ich konnte nicht widerstehen, wusste zwar nicht für wann, aber erstand trotzdem 3 Stück Lammhüfte.

Zuhause eingetrudelt, habe ich diese vorsorglich erst mal eingefroren, das will ja wohl überlegt sein!

Der Sohn behauptet ja, im Nirvana meines Gefrierschrankes gäbe es Objekte, die bereits seit 2 Jahren auf ihren Einsatz warten. Das zeugt definitiv von Unkenntnis, der Schrank ist lediglich gut gefüllt, aber von oben bis in die unterste Schublade durchorganisiert.
Jedes Frostopfer ist beschriftet mit Inhalt, Menge und Datum.

Die Schubladen sind auch sortiert: Von oben Eiswürfel, über Backwaren, dann Gemüse, Fleisch und Gekochtes, bis ganz unten, wohl verpackt und hermetisch abgeriegelt ... 
hmm, nein, ich glaube das bleibt das Geheimnis zwischen mir, dem Jetzt-Berliner-Kind und der Königspython Sokrates! 

Jetzt aber wieder zum Thema und ich versichere, Gefrierschrankentnahmen finden nur oberhalb der untersten Schublade statt!

Ein paar Tage später war die Zeit gekommen, das Lamm kam über Nacht zum Auftauen in den Kühlschrank.
Tags darauf hab ich die Lammhüfte dann mit einem fertig gemischten Lammgewürz eingerieben. Meins besteht aus Zwiebeln, Pfeffer, Basilikum, Oregano, Rosmarin, Paprika und Knoblauch. Das Lamm in einen kleinen Gefrierbeutel legen, etwas Rapsöl dazu und noch einen Zweig frischen Rosmarin. 
Dann nochmal bis zum nächsten Tag in den Kühlschrank zurück.

Etwa 1 Stunde vor dem Braten das Fleisch aus der Kühlung holen, damit es etwas Temperatur annimmt.
Eine Pfanne gut erhitzen, Öl braucht es nicht mehr, ist ja schon dran.
Dann das Lamm in die Pfanne geben und einfach liegen lassen, etwa 2 min.



Wenn du die Stücke umdrehen kannst, ohne dass sie am Boden hängen bleiben, die andere Seite kross anbraten. Schon mal mit Meersalz und frischem Pfeffer würzen.



Das Lamm aus der Pfanne holen und im Ofen bei etwas 140° C zu Ende garen.
Hier jetzt eine Zeit anzugeben, ist schwierig. Es kommt ja darauf an, wie dick die Stücke sind. Ich hatte sie etwa 7 min. im Ofen liegen, genauer geht es mit einem Fleischthermometer. 
53° - 55° C Kerntemperatur würde ich wählen. 



In der Zwischenzeit in der Pfanne eine Sauce machen.
Dafür kannst du den Bratfond mit einem Schuss Cognac und süßer Sahne ablöschen.
Oder mit etwas dunkler Balsamico-Crème, Sahne und Wildpreiselbeeren.

Ich hab mich für eine Rotweinsauce mit Trauben entschieden.
Dafür vorab eine Reduktion aus Rotwein und Portwein herstellen, diese in die Pfanne geben und nochmal mit Rotwein und Sahne verlängern. 
Das genaue Rezept dafür findest du hier.



Dazu gab es dann noch ein Kartoffelgratin mit frischem Thymian und Wirsinggemüse mit Walnüssen.

Ich hatte mal wieder Angst, dass irgendwer hungrig vom Tisch geht und hab kurzerhand noch drei kleine Rindermedallions dazu geschmuggelt. 
Ich mag Rinderfilet total gerne ... aber das Lamm !!!

Kommentare

  1. Wow das sieht mal richtig toll und weihnachtlich festlich aus. Habe jetzt auch einen Kettenförderer zum beträufeln des Lamms und bin gespannt ob ich das auch so gut hinbekomme:)

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